achtsam e.V. Therapietiere

Tiere haben eine besondere Wirkung auf Menschen. Sie können beruhigen, motivieren und oft eine Brücke bauen, wo Worte nicht ausreichen. In unserer Arbeit mit Menschen aus dem Autismus-Spektrum setzen wir gezielt Therapietiere ein, um unsere therapeutischen Angebote zu ergänzen.

 

Unsere Therapietiere

Derzeit arbeiten wir mit Kaninchen, Degus und Chinchillas, die uns in Kooperation mit einem Tierschutzverein zur Verfügung gestellt werden. In der Vergangenheit haben wir auch bereits Erfahrungen mit anderen Tierarten wie Schildkröten und Hühnern gesammelt. Da sich unser Tierbestand immer mal wieder ändert, können unsere Klienten mit verschiedenen Tieren in Kontakt kommen und so unterschiedliche Erfahrungen machen.

 

Warum Tiere in der Therapie eine wertvolle Unterstützung sind

Der Einsatz von Tieren in der Therapie hat zahlreiche Vorteile, die besonders für Menschen mit Autismus von Bedeutung sein können:

  • Beruhigende Wirkung: Viele Autisten empfinden den Kontakt mit Tieren als angenehm und entspannend. Das Streicheln eines weichen Fells oder das Beobachten eines ruhigen, gleichmäßigen Bewegungsmusters kann Stress reduzieren und zu einer inneren Ruhe führen.
  • Förderung der sozialen Interaktion: Manche Menschen mit Autismus tun sich schwer mit zwischenmenschlicher Kommunikation. Tiere sind wertfreie Begleiter, die keine Erwartungen an Mimik, Gestik oder Sprache stellen. Oft fällt es Autisten leichter, mit einem Tier zu interagieren als mit Menschen, was eine Brücke zur zwischenmenschlichen Kommunikation sein kann.
  • Verantwortungsübernahme und Struktur: Das Versorgen der Tiere – sei es Füttern, Käfig reinigen oder einfach nur auf das Wohl des Tieres zu achten – kann helfen, Verantwortungsbewusstsein und eine gewisse Alltagsstruktur zu entwickeln. Gerade für Menschen mit Autismus, die oft von festen Abläufen profitieren, kann dies eine wertvolle Erfahrung sein.
  • Sensomotorische Förderung: Der taktile Kontakt zu Tieren bietet wichtige sensorische Erfahrungen. Viele Menschen mit Autismus haben besondere Wahrnehmungsverarbeitungen – der sanfte Druck eines Tieres oder die unterschiedliche Beschaffenheit von Fell, Federn oder Haut kann positive sensorische Reize setzen und die Selbstwahrnehmung fördern.
  • Emotionale Verbindung und Selbstbewusstsein: Tiere bewerten nicht, sie reagieren direkt auf das Verhalten der Menschen. Das Erleben einer positiven Rückmeldung durch ein Tier – beispielsweise, wenn es Vertrauen zeigt oder sich freiwillig nähert – kann das Selbstbewusstsein stärken und emotionale Bindungen fördern.
  • Motivation und Freude: Viele autistische Menschen haben spezielle Interessen und Vorlieben. Tiere wecken oft Neugier und Motivation, sei es durch ihr Verhalten, ihre Eigenheiten oder ihre Pflege. Dadurch können sie auch in schwierigen Therapieprozessen eine positive Verstärkung sein.

Ein sich stetig wandelndes Angebot

Da unser Tierschutz-Kooperationspartner immer wieder unterschiedliche Tiere betreut und vermittelt, kann es sein, dass sich unser Bestand an Therapietieren mit der Zeit verändert. Das bietet unseren Klienten die Möglichkeit, verschiedene Tierarten kennenzulernen und deren individuelle Eigenschaften zu erfahren. Jede Tierart bringt andere Qualitäten mit sich, wodurch wir flexibel auf die Bedürfnisse unserer Klienten eingehen können.

 

Die Einbindung von Tieren in die Therapie ist eine wertvolle Ergänzung zu unseren bestehenden Angeboten. Sie bieten emotionale Unterstützung, fördern soziale und sensorische Kompetenzen und können auf vielfältige Weise zum Wohlbefinden beitragen. Wir sind überzeugt davon, dass der Kontakt zu Tieren eine besondere Qualität in die therapeutische Arbeit bringt und freuen uns, diesen Ansatz weiterzuentwickeln.